Einstieg ins Imkerleben
Beim Imkern gibt es ganz unterschiedliche Arten der Haltung und Betriebsweisen. Als Anfänger ist man gefordert und auch oft genug überfordert, wie man Bienen hält. Wir orientierten uns erstmal an unserem Imker im Ort und nahmen seine Hilfe und Führung dankbar an, wenn wir mal wieder ratlos vor unserem Bienenstock standen.Angefangen haben wir mit zwei Bienenstöcken. Als Anfänger möchte man am liebsten täglich in den Bienenstock reinschauen, um zu sehen, was da los ist und weil man einfach so fasziniert von dem Geschehen ist. Dies ist jedoch grundverkehrt. Die Bienen mögen keine Störung und man sollte sich bewusst sein, dass jeder Eingriff der Imkerin die Bienen stört und ganz sicher bringt man ein höchst empfindliches Mikroklima im Stock durcheinander.
Unser Start im ersten Bienenjahr war einigermaßen fulminant, wir konnten – wenn auch in sehr geringem Maße – drei verschiedene Honigsorten ernten. Die Ernüchterung erfolgte jedoch schnell, beide Völker überlebten den ersten Winter nicht. Trotz Behandlungen im Spätsommer fielen sie der Varroamilbe zum Opfer. Da mussten wir wohl noch einiges lernen!
Nach und nach suchten wir uns Informationen und Weiterbildungen zusammen, die uns wieder neue Aspekte und Impulse aufzeigten. Nach und nach konnten wir unseren Völkerbestand aufbauen und letztes Jahr – inzwischen führen wir unsere Völker im angepassten Brutraum – haben alle Völker den Winter gut überstanden.
Immer noch befindet sich unsere Bienenhaltung im Wandel und unser oberstes Ziel ist es, den Bienen gerecht zu werden. Keinesfalls ist eine reichhaltige Honigernte das oberste Ziel. Schließlich ist es die Nahrung der Bienen.
Die Frage, was ist für die Bienen am besten, ist oft gar nicht so leicht zu beantworten. Es gibt unzählige Ansätze und auch Forschungen zu dem Thema. Verschiedene Verfechter von ganz unterschiedlichen Ansichten, was jetzt gut sei für die Biene, vertreten zuweilen Haltungen, die sich diametral gegenüberstehen (z.B. ob jetzt die Biene möglichst kalt zu überwintern sei oder doch lieber einen Wärmeschutz bekommen soll). Die Biene ist unglaublich anpassungsfähig und kommt mit den unterschiedlichsten Voraussetzungen zurecht. Somit sieht sich jeder Verfechter einer These auch schnell bestätigt in seinem Ansatz. Als Imkerin ist man deshalb allzeit gefordert, genau zu beobachten, wahrzunehmen und eigene Erfahrungen zu machen.