Aufgewachsen in Löwenstein, war ich in meiner Kindheit viel draußen und genoss die Natur rundum. Satte Wiesen mit vielen verschiedenen Blumenarten, Obstbäume und die Wälder der Löwensteiner Berge boten ein Paradies für Bienen und andere Insekten. Mein Opa war Imker und hielt zusätzlich Forellen. Mit ihm unterwegs zu sein war immer spannend und er ließ mich an allen Arbeiten teilhaben, die er an seinen Bienenvölkern machte. Den goldgelben Honig aus der Schleuder laufen zu sehen, war jedes Jahr wieder beeindruckend und eine große Freude.
In meinem Erwachsenenleben jedoch hatte ich nichts mehr mit der Imkerei zu tun. Doch vor einigen Jahren bot sich für mich die Möglichkeit, in die Bienenhaltung einzusteigen und somit ein Stück anzuknüpfen an die Erfahrungen und Erlebnissen meiner Kindheit.
Da ich viel arbeite, war ich skeptisch, ob ich genug Zeit und Energie übrig hätte für ein teilweise zeitintensives Hobby. Bienen machen Arbeit, ja. Doch: Bin ich bei den Bienen, ist ein anstrengender Tag, Ärger und Stress vergessen und der Aufenthalt in der Natur bei den Bienen gibt Energie und Freude.
Jedes (Bienen-) Jahr verläuft anders, abhängig vom Wetter, den Bedingungen für die Blüte und somit der Tracht und von dem, welche Eingriffe man in das Bienenvolk macht (und Fehler passieren…). Kein Wunder, dass man in den ersten 10 Jahren als „Jungimker“ gilt, der noch viel lernen und Erfahrungen sammeln muss.
Der Lohn der Arbeit ist neben all diesen Erfahrungen das Ernten des wunderbar duftenden, süß schmeckenden Honigs in seinen Facetten von hell bis dunkel, sanft bis würzig. Wegen der unterschiedlichen Geschmacksrichtungen ist für jeden, der Honig mag, etwas dabei. Mein Favorit ist der Edelkastanienhonig mit seiner leicht bitteren Note.